| DORFRUNDGANGParkmöglichkeit: auf dem Pfarrer-Engels-Platz neben der Kirche Rundganglänge: ca. 2,3 km auf Fahrstraße und geteerten Wegen, bis auf den kurzen Abstecher über den unbefestigten Pfad zum "Spicher" geeignet für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer Wanderzeit: ca. 1,2 Stunden Höhenunterschied: 72 Meter, leichter Anstieg Gleich neben dem Pfarrer-Engels-Platz stehen wir vor dem ersten Höhepunkt unserer Wanderung. Die rund 400 Jahre alte Linde und die dem hl. Erzengel Michael geweihte Pfarrkirche scheinen zu einer Einheit zu verschmelzen. Die Grundsteinlegung für das Gotteshaus erfolgte 1717. Aus dieser Zeit stammt auch ein Teil der steinernen Grabkreuze auf dem ehemaligen Friedhof im Schatten des Kirchturmes. Die gelungene Erweiterung der Kirche wurde 1973 abgeschlossen. Im Innenraum des Altbaus fallen gleich die bunten, hölzernen Kreuzwegstationen auf. Die ausdrucksstarken Halbplastiken entstanden Ende des 17. Jahrhunderts und sind das Werk eines einheimischen Künstlers. Zur frühesten Ausstattung zählen außerdem der Taufstein von 1721 und das Kreuz von 1789. Die bunten, von dem in Hammer lebenden Künstler Erich Charlier 1991 gefertigten Glasfenster erzeugen vor allem bei Sonnenschein eine feierliche Atmosphäre.
Wir folgen nun der Hammerstraße abwärts. Unser Weg führt vorbei an den Häuschen des zwischen 1857 und 1863 errichteten Kreuzweges. Einige der alten Gipsplastiken sind noch erhalten, andere wurden aus Ton neu gefertigt. Vor dem Restaurant »Haus Rurblick« biegen wir in einen Feldweg ein. Wir lassen uns auf einer der zahlreichen Ruhebänke nieder und genießen für einige Augenblicke die herrliche Landschaft.
Am Waldrand, wo sich der Weg teilt, führt ein Pfad nach links. Der kurze Abstecher, den wir hier machen wollen, lohnt sich! Wir gelangen in einen idyllischen Eichenwald, der sich über die seitlich steil abfallenden Hänge zur Rur hin erstreckt. Nach etwa 100 Metern treten wir wieder ins Freie. Wir befinden uns auf einer Felsnase, dem »Spicher«. Links von uns erhebt sich das große, 1954 errichtete »Weiße Kreuz«. Besonders dann, wenn die Bäume ihr Laub abgeworfen haben, können wir von hier nicht nur den herrlichen Blick auf die Wiesen und Wälder um Seifenauel, sondern auch auf das tief unter uns liegende Rurtal genießen. Bereits auf dem Hinweg haben wir kurz unterhalb des Pfades die Schutz- und Grillhütte ausgemacht. Sie bietet sich für eine längere Rast geradezu an. Der in westlicher Richtung verlaufende, leicht ansteigende Weg führt uns nach Dedenborn zurück. Immer wieder sind wir von dem herrlichen Blick auf den Ort und die Landschaft fasziniert. Von diesem Teilstück unserer Wanderung aus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, auf kürzeren oder längeren Touren die Natur am Rand des Nationalparks Eifel zu durchstreifen. Für die kleinen Wanderer, die immer noch jede Menge Energie haben, bietet der am Ortsrand gelegene Spielplatz die Möglichkeit, nach Herzenslust herumzutoben. Nachdem wir ein kurzes Stück der Waldstraße gefolgt sind, treffen wir wieder auf die Hammerstraße. Doch noch geht es nicht zurück, denn auf uns wartet eine in Deutschland einmalige Laune der Natur. Am Ortsende erhebt sich rechts von der Straße ein Felsen mit eigenartigen Wölbungen. Es ist eine so genannte Mullion-Struktur. Sie besteht aus der Zerlegung einer Grauwacken-Bank in parallele Wülste. Entstanden ist die Verformung durch den Gebirgsdruck. Von hier aus folgen wir nun der Straße durch den Ort. Sie führt uns, vorbei an einigen beachtenswerten alten Häusern, zum Ausgangspunkt zurück.
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